Opla!
Eine kalte Bise ging an jenem Tag. Im Januar dieses Jahres putzten wir die Nistkästen für die kommende Nistsaison. Dies am Rand des Schladholzes. Unten führt die Surbtalstrasse vorbei, hinter uns der Schladacker. Der Waldrand ist gegen Süd-Ost ausgerichtet.
Nistkasten um Nistkasten wird heruntergeholt. Was finden wir wohl darin vor?: "Ist es nach erfolgreichem Gelege ein leeres Nest?", "Hat es unausgebrütete Vogeleier, tote Jungvögel?", "Ist der Kasten mehrfach belegt, durch ein Nest von Haselmaus oder Siebenschläfer?", "Gar leer?", " ...?".
Der folgende Nistkasten wird heruntergeholt und am nächstgelegenen Ast auf guter Arbeitshöhe aufgehängt. Der Spalt um die Klappe ist gefüllt mit beige-brauner, fragil wirkender Masse. Mit dem Spachtel rings um die Klappe fahren, Klappe öffnen. Der Nistkasten ist prall gefüllt.
Opla! - was ist denn das!? Ein Wunderwerk! Ein Hornussennest: Ein Konstrukt zwischen Baum, Hochhaus ond Höhlensystem! Fünf Etagen; Einzeln verbunden durch eine Mittelsäule. Mit scharfem Spachtel wird das Gebilde als Ganzes vom Holz getrennt, denn wir sind gwundrig, wir wollen es ringsum betrachten; so kommt es auf's Autodach: Staunen und Schweigen.
Mit einem: "Chapeau!", würden die Herren Corbusier, Herzog-De Meuron und Botta wohl den Hut ziehen.
Giraldo und Monika